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Wunden richtig versorgen
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Symbolbild

Eine kleine Unachtsamkeit, und schon ist es passiert! – Wir haben uns verletzt. Gerade bei Kindern muss häufig einmal eine Schramme verarztet werden. Meist ist mit einem Pflaster und ein wenig Trost das Missgeschick schon fast wieder vergessen. – Doch wie sind größere Wunden zu versorgen, damit sie sich nicht infiziert?

Beim Toben hingefallen, mit dem Küchenmesser geschnitten – Verletzungen passieren im Alltag häufig. Keine Panik! Kleine Wunden sind meist harmlos und schnell selbst versorgt. Am besten, Sie haben dafür immer ein kleines Verbandset mit Pflaster, Desinfektionsmittel und sterilem Wundverband dabei.

Schritt für Schritt – Maßnahmen zur Erstversorgung einer Wunde

Die Verletzungen sollten nicht mit den Händen berührt werden, damit sie nicht noch mehr verschmutzen oder sich infizieren. Es gehört auch keine Spucke darauf. Mit diesen Tipps sind sie gut versorgt:

Ist die oberste Hautschicht stark verschmutzt, kann die Wunde mit Leitungswasser ausgespült werden.
Ein Wunddesinfektionsmittel aus der Apotheke auftragen. Moderne Desinfektionsmittel aus der Apotheke brennen übrigens nicht mehr.
Wenn Splitter oder Steinchen tiefer in der Wunde stecken, sollten diese nicht selbst entfernt werden. Die verletzte Stelle nur steril abdecken und zum Arzt gehen.
Ein Pflaster aufkleben. Bei größeren Verletzungen eine sterile Wundauflage verwenden. Für kleinere Wunden gibt es Feuchtpflaster und -kompressen mit denen Verletzungen rascher abheilen sollen. 
Die Wunde im Blick behalten und zum Arzt gehen, wenn die Stelle dick wird, sich rötet oder sich warm anfühlt. 
Wund- oder Heilsalben, z. B. Salben mit Dexpanthenol, können die Wundheilung fördern. Sie sollten jedoch nicht bei infizierten Wunden angewendet werden.

Das richtige Pflaster

Für kleinere Wunden reicht meist ein Pflaster aus, es gibt sie inzwischen für jeden Hauttyp: wasserdicht, robust, besonders luftdurchlässig, für empfindliche oder allergische Haut, mit beschichteter Wundauflage oder bunte Pflaster für Kinder. Für unterwegs sind auch Sprühpflaster praktisch, die innerhalb von Sekunden einen transparenten Schutz vor Schmutz und Bakterien auf der Haut bilden.

Kompressen für größere Wunden

Großflächige Hautverletzungen werden mit einer keimfreien, sterilen Kompresse abgedeckt, die mit Heftpflasterstreifen, Fixierpflaster oder einer Mullbinde befestigt wird. Da Mullbinden nicht steril sind, dürfen sie nicht direkt aufgebracht werden. Es gibt jedoch auch Mullbinden, in die eine sterile Kompresse eingearbeitet ist, sogenannte Verbandpäckchen. Diese können Sie dann natürlich direkt auf die Wunde geben.

Doch nicht immer ist die trockene Wundversorgung die erste Wahl. Bei schlecht heilenden Wunden sowie Brandwunden sind spezielle Auflagen sinnvoll, die das Wundareal feucht halten und ein optimales Klima für die Heilung schaffen.

Die Wunde blutet

Sind größere Blutgefäße verletzt, blutet es stärker. Dann sollte man den betroffenen Körperteil wenn möglich über Herzhöhe lagern und einen Druckverband anlegen:

– Wundauflage oder Kompresse auflegen und zwei- bis dreimal mit einer Mullbinde umwickeln.

– Geschlossenes Verbandpäckchen als Druckpolster auflegen und mit einem weiteren Verband umwickeln

– Nicht zu viel Druck ausüben, sonst kann die Blutzufuhr unterbrochen werden.

– Versuchen Sie nicht, eine Blutung an Arm oder Bein durch Abbinden zu stoppen! Sie könnten dabei Nerven und Gewebe verletzen! Nur medizinisches Fachpersonal sollte eine blutende Wunde abbinden – und auch nur dann, wenn ein lebensbedrohlicher Blutverlust droht.

Wann zum Arzt?

Unbedingt vom Arzt versorgt werden sollten Wunden, die stark oder anhaltend bluten, außerdem stark verschmutzte Wunden sowie große Schnitt-, Biss-, Brand- und Platzwunden. Bei frischen Verletzungen immer an die Tetanus-Impfschutz denken! Die letzte Tetanusspritze sollte nicht länger als zehn Jahre zurückliegen.

Erste Hilfe bei Brandwunden

Kleine und leichtgradige Verbrennungen oder Verbrühungen zum Kühlen unter fließendes, ca. 16 Grad kühles Wasser halten. Blasen keinesfalls selbst öffnen – Infektionsgefahr! Auf Hausmittel wie Mehl oder Puder besser verzichten. Nach dem ersten Kühlen kann handelsübliche Frischhaltefolie verwendet werden, um die Wunde bis zur endgültigen Versorgung beim Arzt zu schützen. Vorteil: Frischhaltefolie ist in jedem Haushalt vorhanden, die Brandwunde ist gut sichtbar und die Folie verklebt nicht mit der geschädigten Haut. Ein erhöhtes Infektionsrisiko durch die Frischhaltefolie besteht nicht. Sind größere Körperpartien von einer Verbrennung betroffen, sofort den Rettungsdienst rufen.

Dietrich Grimme,

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